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Ein sonniger Pflanzenpflege-, Beobachtungs-, Spiel- und Lerntag im Rietli

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Es ist ein sonniger Tag. Die Gräser wackeln ein wenig im Wind, ein Eichhörnchen wirft Nüsse vom Baum, um sich für den Winter zu verpflegen und ein Vogel fliegt von Baum zu Baum.

Wenn man ein wenig nach unten schaut, sieht man Kinder. Ein paar BasisstüflerInnen, ein paar PrimarstüflerInnen und ein Oberstüfler. Und Niklas, Sandra, Sara, Peter und Karin. Ein paar haben ein Werkzeug in der Hand. Eine Mistgabel, eine Sense… Die Gruppeneinteilung beginnt. Ein paar Kinder gehen zu Peter und – BUMM! Eine Nuss fällt herab. Das Eichhörnchen leistet etwas, das muss man schon sagen.

Zwei Kinder gehen mit Peter. Dieser hat schon die Sense in der Hand, und mäht, was das Zeug hält. In einem Tempo, das nicht mal der Herr Sensenmäh-Weltmeister übertreffen kann.

Währenddessen schauen die restlichen Kinder zu Karin, die auf eine Pflanze zeigt, die ein Tier wohl mag und darum schon ein wenig «gefressen» ist. Die Pflanze hat ein paar Äste, die laut Karin der Pflanze viel Kraft kosten und dadurch ruft sie ein paar Kinder zusammen, die diese Pflanzen von der grossen Last befreien sollen.

Und PÄMM! Wieder fällt eine Nuss herab. Das Eichhörnchen scheint mir ein wenig verfressen. Aber gut – für einen ganzen Winter braucht es schon ein wenig Verpflegung. Schön blöd, dass man keinen heissen Tee von den Bäumen herunterholen kann.

Sandra erklärt einem Kind, was es machen soll. Es macht sich sogleich fleissig an die Arbeit, zusammen mit einem Basisstufenkind.

Währenddessen schwirren die Bienen um mich und summen und auch ein paar Fliegen kreisen um meine Wenigkeit. Sie ist schön, die Natur. Jedes Mal.

 

 

Ein Kind rennt zu Sara und fragt nach Arbeit. Sara antwortet ihr sogleich.

Wenn ich ein wenig nach rechts blicke, sehe ich Karin und Niklas mit einer kleinen Schar zusammen. Es sieht aus, als rupfen sie Unkraut. Vielleicht ist das auch so. Als sie das besprochen hatten, war ich wohl zu beschäftigt mit dem Eichhörnchen, das ich bisher noch nicht persönlich getroffen habe. Aber irgendwann wird es herunterflitzen, da bin ich mir sicher. Obwohl sich jetzt seit zwei Minuten nichts mehr gerührt hat im Baum. Hat das Eichhörnchen sich einen anderen gesucht? Ich weiss es nicht und lasse mich überraschen. Ich glaube nicht, dass ich es verpasst habe. Aber es kann sein.

Ein Junge setzt sich neben mich und trinkt aus einer Flasche und schaut den anderen zu. Auf die Frage, warum er hier sei, antwortet er mit einem plötzlichen Nicht-Wohlbefinden. Nun, die Kraft der Natur wird das nicht ein Nicht-Wohlbefinden sein lassen und es zu einem Wohlbefinden kehren. Ich bin mir sicher.

Sandra und Sara diskutieren miteinander. Welche Pflanze muss man noch «befreien»? Wo ist es noch nötig?

Peter arbeitet weiter mit der Sense. Ich sehe ihn und ein Junge und ein Mädchen. Nun geht er mit dem Jungen und erklärt ihm etwas, was, weiss ich nicht. Vermutlich, was es als Nächstes zu tun gibt.

Es windet ein wenig. Ein kleines Lüftchen fliegt beschwingt durch die Gräser, während diese sich im Wind schaukeln lassen, mit noch ein wenig Morgentau auf ihrem Haupt. Es glitzert in der Sonne wie Perlen.

Der Himmel ist beinahe wolkenfrei. Er zieht sich über Wald und Berge wie eine grosse Kuppel, die uns beschützt und uns Raum gibt. Im Osten sind viele Wolken, aber unglaublich kleine Tüpfchen. Während der Süden in meinem Blickfeld mit drei Wolken geziert ist. Und im Westen war das Eichhörnchen, von dem ich nun glaube, dass es gegangen ist.

Mit Sara wird nun «Un, deux, trois, soleil » gespielt. Sara muss zurück zusammen mit einem Jungen und einem Mädchen. Es scheint mir ein wenig kompliziert, aber die Kinder und Sara meistern das gut.

Ein Primarstufenjunge schaut mit geübtem Adlerauge und schaut auf alle, in der Hoffnung, dass jemand sich bewegt.

Ich höre das Eichhörnchen wieder! Erneut wirft es Nüsse herab, für den kalten, harten Winter.

Im «Un, deux, trois, soleil »-Spiel ist nun ein Basisstufenjunge der – wie soll ich sagen – «Inspektor». Alle stehen still da. Sara ruft «C’est bon?» und alle rennen in Richtung Sara und einem Basisstufenmädchen.

Ein paar «gschaffige» Kinder und LehrerInnen arbeiten motiviert an den Pflanzen.

Die Kindergruppe, welche mit Sara spielt, tobt gerade wild herum und diskutiert, während auf der rechten Seite Peter mit der Sense wieder Gras mäht und ihm zwei Kinder gebannt zuschauen.

Nachdem wir nach einer Stunde schon sehr viel gemacht/geschafft haben, gingen wir in unsere verdiente Znüni-Pause. Frisch gestärkt geht es weiter im Takt: Die einen jäteten weiterhin (Un-)Kraut, kümmerten sich um die Pflanzen, und nochmals andere spielten mit verschiedenen LehrerInnen Spiele.

Während sich eine Fliege über das restliche Znüni hermacht, sind die Kinder schon wieder voll bei der Arbeit. In der Zwischenzeit sind ein wenig mehr Wolken am Himmel aufgezogen und färben den Himmel in ein schönen Blau-Weiss.

Sandra & Francesca diskutieren miteinander. Währenddessen spielen links ein paar Kinder miteinander, dass sie fischen gehen.

Ein wunderschöner Rietli-Morgen, welcher viel zu schnell vorbeiging, geht (leider) schon bald zu Ende.

Text: N.J. und N.B.

Weiter ging es dann mit einer fröhlichen Mittagspause beim Wasserfall, auf dem Weg trafen wir noch den Zivilschutz und unsere Kinder kamen sofort ins Gespräch über Sinn Zweck und Ideen dieser Organisation. Natürlich mussten unsere fleissigen Arbeiter/innen auch gut essen…danke Francesca für deinen freundlichen und unkomplizierten Verpflegungsservice…

und dann ging es weiter mit Hütten bauen, Wasserfall erkunden, lesen, diskutieren…

 

Ein Mädchen der Oberstufe machte währenddessen einen Praktikumstag in der Wurzelstufe. Eltern, Kinder und Wurzelstufenleitung waren sich einig: „Sie darf sehr gerne wieder kommen!“

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